Wolfenbütteler Messdiener ruft Hilfsportal gegen Masken-Not ins Leben

Finn Felix Tebbe (17) hat zusammen mit 15 Nähfans, Programmieren und Kreativen die Online-Plattform „maskmaker.de“ für die Herstellung und Vermittlung von dringend benötigten Gesichtsmasken entwickelt. Bedarfsmeldungen gehen schon aus ganz Deutschland ein.

In der Corona-Krise wird die Versorgung mit medizinischen Masken immer schwieriger. Da haben sich 15 junge Leute um den Messdiener Finn Felix Tebbe aus der Gemeinde St. Petrus in Wolfenbüttel zusammengetan und ein ehrenamtliches Start-Up gegründet. „Ein großer Teil von uns sind Messdiener, oder ehemalige Messdiener, darunter einige Studenten“, sagt der 17-Jährige.

Auf die Idee kamen sie beim „Hackathon #WirVsVirus“ der Bundesregierung – einer großen digitalen Gemeinschaftsaktion gegen das Coronavirus vom 20. bis 22. März. „Unser Ziel war es, eine Webseite zu erstellen, wo Pflegeheime, Behindertenheime und andere Einrichtungen uns ihren Bedarf an Masken melden können“, erläutert der Abiturient. „Das ist gerade für Einrichtungen wichtig, in denen man den Bewohnern nicht sagen kann `Ihr müsst Abstand halten`.“ Und diese Einrichtungen will das Start-Up mit Menschen in Kontakt bringen, die den Gesichtsschutz nähen wollen.

Wer helfen möchte, registriert sich auf der Webseite „maskmaker.de“ als „Maskmaker“. Hier gibt es genaue Informationen zu geeigneten Materialien und eine Anleitung zur Herstellung der Masken. Arztpraxen oder soziale Einrichtungen, die Masken benötigen, registrieren sich als „Masktaker“ und können dort ihren aktuellen Bedarf melden. „Die Bedarfsmeldungen gehen schon quer durch die Bundesrepublik“, sagt der Jugendliche nicht ohne Stolz. Der „Maskmaker“ sucht sich dann das Projekt aus, welches er unterstützten möchte.

Da gebe es zum Beispiel die Evangelische Stiftung in Neueckerrode. Sie benötige 300 Masken. Daraufhin haben sich einige Näherinnen gemeldet, jemand näht zehn, jemand 25 und jemand 40 Masken. Die Macher schicken dann die Masken an die Stiftung und tragen dabei Material- und Portokosten. Natürlich seien die selbstgfertigten Masken nicht so effektiv wie die medizinischen. „Unsere Masken können etwa 60 bis 70 % der Tröpfcheninfektionen mit dem Corona-Virus verhindern, das ist besser als gar nichts“, betont Finn Felix Tebbe.

Das Projekt ist in wenigen Tagen ans Laufen gekommen, die ersten freiwilligen Helfer nähen schon fleißig Masken, in kleinen und in großen Stückzahlen. Das Start-Up-Team arbeitet nun daran, das Projekt bei noch mehr Pflegeheimen oder Kliniken publik zu machen. Auch Menschen, die Masken nähen wollen, werden dringend gesucht.

Sabine Moser