Paulus-Chorfest begeistert

Über 250 Sängerinnen und Sänger haben sich generationsübergreifend zu einem ökumenischen Projektchor zusammengeschlossen und boten im Braunschweiger Liebfrauenmünster St. Aegidien mit dem Paulus-Oratorium ein Klangerlebnis.

Am Freitagabend feierten über 320 Musikerinnen und Musiker mit dem Paulus-Oratorium von Mendelssohn ein Chorfest. Eigens dafür wurden die Kirchenbänke für die Gäste in Richtung Orgel umgedreht. Am heutigen Samstagabend wird das Werk ein zweites Mal in der katholischen Propsteikirche St. Aegidien aufgeführt.

„Hier wo ich stehe, stand vor 185 Jahren Felix Mendelssohn-Bartholdy und dirigierte sein Werk Paulus selbst, das sind schon ganz schön große Fußstapfen“, sagt der junge Kirchenmusiker Lukas Lattau bei der Begrüßung der Gäste in der gut gefüllten St. Aegidienkirche und betont, wie glücklich er und sein evangelischer Kollege Robin Hlinka – Kantor am Braunschweiger Dom – seien, dieses Projekt gemeinsam zu verwirklichen.

Nun wurde das Werk, in dem es um die Wandlung des Saulus zu Paulus sowie theologische Aussagen rund um den Apostel Paulus geht, erneut am selben Ort mit einem beeindruckend großen Chor, Mitgliedern des Staatsorchesters Braunschweig und den Solisten Rebecca Blanz (Sopran), Elisabeth Stützer (Alt), Jörn Lindemann (Tenor) und Henryk Böhm (Bariton) aufgeführt.

„Ein Leben ohne Musik, die Musik ohne Mendelssohn und das Christentum ohne Paulus, das mag man sich gar nicht vorstellen“, findet Oberlandeskirchenrat Prof. Dr. Christoph Goos. Goos ist leitender Jurist der Landeskirche Braunschweig. „Ihr Paulus, lieber Herr Hlinka, lieber Herr Lattau, ist ein Fest – ein Fest, das Konfessionen und Generationen, Erfahrene und Neulinge, Mitwirkende und Zuhörende verbindet“, lobt Goos das Projekt und richtet Grüße vom Braunschweiger Landesbischof Dr. Christoph Meyns aus. Landesbischof Meyns hat gemeinsam mit dem Bischof von Hildesheim, Dr. Heiner Wilmer SCJ, die Schirmherrschaft für das Chorfest übernommen.

Die Aufführung des Oratoriums war ein musikalischer Hochgenuss und eine gelungene Neuauflage des Liederfestes von 1839. Das zeigen auch die langanhaltenden stehenden Ovationen des Publikums.

 

Sabine Moser