Pater Sabu nimmt Abschied

Pater Dr. Sabukuttan Francis – von seiner Braunschweiger Gemeinde Heilig Geist kurz Pater Sabu genannt – geht zurück in sein Heimatland. Der 54-Jährige wird künftig in der südindischen Metropole Bengaluru die Priesterausbildung leiten.

 

Braunschweig. Pater Sabu blickt auf zehn Jahre Arbeit als Pfarrer in der Gemeinde Heilig Geist in Lehndorf zurück. Zur Gemeinde mit den rund 6000 Gläubigen gehören auch die zwei Kirchorte St. Elisabeth in Wendeburg und St. Gereon in Vechelde.  

Der 54-Jährige verlässt Braunschweig mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil er nach langer Zeit wieder nach Hause kommt. Weinend, weil er die netten Leute aus seiner Pfarrei, die immer für ihn da waren, vermissen werde. Pater Sabu ist Mitglied der Missionare des heiligen Franz von Sales, eines Ordens, der weltweit etwa 1200 Mitglieder zählt und hauptsächlich in Indien, Afrika und Lateinamerika arbeitet.

Was er nach Indien mitnimmt? „Das ist die deutsche Struktur.“ Klug geplant ist halb gewonnen, sei doch ein passender Spruch dazu. Auch die pastorale Arbeit hierzulande gefällt ihm. „Ich nehme alle ernst, die in die Kirche kommen und auch diejenigen, die nicht kommen“, erklärt er. Der Geistliche, der seiner Gemeinde sicher auch mit seinen indischen Kochabenden in Erinnerung bleiben wird, lobt die Arbeit der Ehrenamtlichen in Heilig Geist: „Kluge, fähige Leute haben Projekte geleitet.“ Dazu zählten unter anderem die Sanierung der Orgel in Wendeburg, des Kirchenbodens in Vechelde oder die des Turmes in Heilig Geist.

Sein Einsatz in Braunschweig basiert auf einem Projekt des Bistums mit seinem Missionsorden, das vorsieht, indische Priester – auf Zeit – ins Bistum Hildesheim zu senden. Doch schon seit dem Jahr 2000 lebt Pater Sabu in Europa. In Salzburg promovierte er in Moraltheologie und arbeitete anschließend ein Jahr lang in der Studentengemeinde des Olympiadorfes in München.

2008 kam er dann ins Bistum Hildesheim, genauer gesagt in die St.-Joseph-Gemeinde in Gronau, wo er im Team mit dem damaligen Pfarrer Dr. Christian Wirz zusammen arbeitete. Bereits ein Jahr darauf folgte der Wechsel nach Braunschweig. „Wenn ich jetzt weggehe, sind noch sieben indische Priester in der Diözese“, rechnet Pater Sabu zusammen.

Künftig wird er die Priesterausbildung im südindischen Bengaluru mit fast 12 Millionen Einwohnern leiten. „In diesem Seminar meines Ordens gibt es etwa 250 Priesteranwärter“, berichtet er freudig.

 

Sabine Moser