Menschen in der Stadt stehen im Fokus

20 Jahre nach ihrem Unfalltod widmet Dominikanerkloster in Braunschweig seine Herbstausstellung Ingema Reuter

In der Reihe "Kunst im Kloster" lädt das Dominikanerkloster in Braunschweig am Samstag, 22. September, um 19 Uhr zur Eröffnung seiner Herbstausstellung „Stationen“ ein. Gezeigt werden Bilder und Grafiken von Ingema Reuter. In ihren Bildern geht es thematisch immer um den Menschen, den Menschen in der Stadt.

In ihren Bildern geht es thematisch immer um den Menschen, den Menschen in der Stadt. Den Abend gestaltet Pater Hans-Albert Gunk. „Es sind sehr großformatige Arbeiten, die sie vor 20 Jahren in einer damals ganz neuen Technik des Scanachroms gestaltet hat“, erläutert der Geistliche.

Er rief die Ausstellungsreihe, in der zweimal im Jahr zeitgenössische Kunst im Kloster gezeigt wird, vor mehr als drei Jahrzehnten ins Leben. „Die Bilder von Ingema Reuter gehen auf Fotografien zurück, die als Skizzen zu verstehen sind und dann über einen langwierigen künstlerischen Prozess zu sehr großformatigen Bildern von Menschen über Menschen in der Stadt verarbeitet worden sind“, beschreibt er die Arbeiten von Ingema Reuter.

„Die Kraft ihrer Bilder ist ungebrochen. Menschen in der Stadt – dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch ihr künstlerisches Schaffen. Menschliche Figuren, die schemen- und schattenhaft scheinbar ziellos gegenläufig ineinander und aneinander vorbei laufen, sind auf ihren Grafiken zu sehen,“ erklärt Pater Hans-Albert.

Das Antlitzlose der Gestalten erinnere an den Grundwiderspruch des Stadtmenschen: an die Behauptung von Individualität und Freiheit bei gleichzeitigem angepassten Aufgehen in einer gesichtslosen Menge. Erfahrungen von Beziehungslosigkeit und Einsamkeit klingen an. Selbst im Zueinander mehrerer Figuren bleibt jede und jeder allein. Zur Werkgruppe „Stationen“ wurde die Künstlerin von den pulsierenden Menschenströmen in der New Yorker Central Station angeregt.

„Mit Ingema Reuter gibt es eine ganz lange und frühe Verbindung. Sie und ihr Ehemann Gerd Winner standen, als wir 1985 nach Braunschweig kamen, ziemlich am Anfang unserer Geschichte hier. Wir haben ja die Kirche mit Gerd Winner und seiner Frau gestaltet“, sagt der Dominikanerpater.

Daraus hat sich eine über lange Jahre freundschaftliche Beziehung entwickelt. „Auf diesem Hintergrund ist auch diese Ausstellung zu sehen. 20 Jahre nach dem tragischen Tod von Ingema Reuter haben wir überlegt, hier in dieser Stadt an sie zu erinnern.“

Kunst im Kloster
Dauer der Ausstellung: 22. September bis 21. Oktober 2018

Veranstaltungsort: Dominikanerkloster, Brucknerstraße 6, 38106 Braunschweig, Telefon: 0531 / 36 25 00 10, hans-albert.gunk@dominikaner.de

Öffnungszeiten: Montags, dienstags, donnerstags und freitags zwischen 16 und 19 Uhr, sonntags 10.30 bis 12.30 und ab 19 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung.

Sabine Moser