Kirchenmusiker ist sein Nebenberuf

Der gelernte Radio- und Fernsehtechniker Dirk Speer engagiert sich in St. Christophorus schon seit seiner Kindheit für die Kirchenmusik.

Bereits im Alter von 16 Jahren spielte Dirk Speer für die Kinder- und Jugendschola in St. Christophorus die Orgel. „Mit Musik kann man Stimmungen transportieren, die Worte nicht ausdrücken können“, sagt Speer über seine musikalische Leidenschaft.

Neben dem Pauken fürs Abitur bereitete er sich zwei Jahre lang an den Wochenenden auf die D-Prüfung für Kirchenmusiker im Bistum Hildesheim vor. Sprecherziehung, Orgelspiel und Chorleitung standen da auf dem Lehrplan. Seit dem Examen 1988 ist er Kirchenmusiker im Nebenberuf.

Der Kirche St. Christophorus ist er eng verbunden: Dort getauft, war er in der Gemeinde in Rühme als Junge Messdiener und sang in der Kinderschola. Die Idee, Orgel spielen zu lernen, kam aus dem Elternhaus. Anfangs hatte er E-Orgelunterricht. 1987 stieg er auf die Kirchenorgel um und nahm bei Hans-Dieter Karras – unter anderem Kantor in der Klosterkirche Riddagshausen – Unterricht. „Er hat mich gelehrt, wie man Musik macht“, sagt er kurz und knapp über seinen Lehrer und Freund. Er hat ihn geprägt.

Speer begann nach der Schule eine Lehre als Orgelbauer in Saarbrücken, ein paar Semester hat er Musik auf Lehramt studiert. Letztendlich siegte im Beruf seine zweite Leidenschaft, die Elektrotechnik. Er wurde Radio- und Fernsehtechniker. Heute arbeitet der 47-Jährige „hauptamtlich“ als Projektleiter im Vertrieb einer Firma für Medientechnik.

Dabei vernachlässig er seine Musik nicht: 1992 gründete Speer in St. Christophorus einen Jugendchor aus dem Ende der 1990er Jahre das Ensemble „ProDeo" hervorging. „Ich habe einen relativ hohen Anspruch an Musikalität und Qualität“, betont der Chorleiter. Trotzdem komme die Geselligkeit nicht zu kurz.

„ProDeo" ist ein gefragtes Ensemble und über die katholische Gemeinde hinaus bekannt. Die etwa 25 Mitglieder sind zwischen 14 und 60 Jahre alt, ihr musikalischer Schwerpunkt liegt bei neuen geistlichen Liedern. Gospels, weltliche Lieder und Kantaten gehören ebenfalls zum Repertoire. An drei von vier Sonntagen ist der Kirchenmusiker als Organist und Chorleiter aktiv. Alle 14 Tage spielt er die Orgel in den Kirchen der Pfarrgemeinde St. Aegidien, jeden zweiten Sonntag im Monat dirigiert er ProDeo beim Familiengottesdienst um 9.30 Uhr in St. Christophorus.

Dazu kommen noch die Proben, Probewochenenden, Konzerte und besondere Gottesdienste. Auch seine Freizeit verbringt er mit Musik: Der Tenor singt im Helmstedter Kammerchor.

Am 8. September ist der „ProDeo" bei „Kultur und Kanapee“ auf dem Hauptfriedhof zu hören, am 23. September gestaltet das Ensemble bei der Nacht der Kirchen den Nightfevergottesdienst bei Kerzenschein in der St. Aegidien-Kirche musikalisch.

Sabine Moser