Großes ökumenisches Chorfest in St. Aegidien

Am 27. und 28. September feiern über 300 Musikerinnen und Musiker mit dem Paulus-Oratorium von Mendelssohn in der katholischen Kirche St. Aegidien in Braunschweig ein Chorfest. Der Kartenvorverkauf hat begonnen.

Felix Mendelssohn Bartholdy dirigierte vor 185 Jahren selbst sein Paulus-Oratorium bei einem Liederfest in der Braunschweiger Aegidienkirche. Nun wird das Werk, in dem es um die Wandlung des Saulus zu Paulus geht, erneut am selben Ort mit einem beeindruckend großen Chor, Solisten und Mitgliedern des Staatsorchesters Braunschweig aufgeführt.

„Insgesamt machen mehr als 320 Leute zusammen Musik bei den Konzerten“, freut sich Lukas Lattau, Kirchenmusiker an St. Aegidien. „Musikalisch ist das Werk total mitreißend“, findet der 33-Jährige. Und natürlich freut ihn der doppelte Bezug zur Löwenstadt: „Die Melodie des bekannten Chorals und Stück im Oratorium ´Allein Gott in der Höh sei Ehr´ ist höchstwahrscheinlich im ehemaligen Braunschweiger Benediktinerkloster St. Aegidien entstanden.“

Neben dem Münsterchor St. Aegidien, der Jugendkantorei der Braunschweiger Domsingschule und dem Schulchor der Gaußschule sind über 100 Singbegeisterte im Projektchores mit von der Partie. So singt Friederike Scholz in keinem festen Chor, weil sie es wegen ihrem Beruf zeitlich nicht schafft: „Es macht Spaß, in Gemeinschaft zu singen.“ Sie freut sich, dass er konfessionsübergreifend ist. Jonathan hat bei der Probe ein T-Shirt mit der Aufschrift „Domsingschule“ an. Der Jugendliche singt sonst in der Jugendkantorei im Braunschweiger Dom. „Es ist eine Erweiterung und macht mir Spaß“, sagt der 14-Jährige zum Paulus-Chorfest.

„Eigentlich bin ich von der Klassik weg, wollte Klassik aber nochmal testen“, meint Barbara Gál. Gál leitet selbst einen Gospelchor in Volkmarode. Claudia Bollik vom Münsterchor macht mit, „weil wir am historischen Stück mit so vielen Stimmen anknüpfen. Es fördert die Kommunikation zwischen beiden Kirchen und Chören und durch die, die noch dazukommen, das Singen in Braunschweig.“ „Ich singe auch gerne mal mit, ohne zu leiten,“ findet Lothar Hinterleuthner. Er leitet die Schola in der Pfarrgemeinde „Zu den Heiligen Engeln“ in Peine, außerdem noch einen Kinderchor.

„Es machen viele mit, die viel Chorerfahrung mit einbringen“, sagt der Kirchenmusiker nach der ersten Probe des Projektchores. Er ist motiviert, die Kooperation mit der Dommusik weiter auszubauen. Zum Chorfest „Paulus 2024“ laden nämlich die Kirchenmusik St. Aegidien und die Braunschweiger Domsingschule gemeinsam ein. So teilt er sich die Probenarbeit überwiegend mit Robin Hlinka. Hlinka ist Kantor am Braunschweiger Dom und ein Studienfreund Lattaus. „Auf die Idee kamen wir, weil wir Kirchenmusik ökumenisch vorantreiben, Kindern und Erwachsenen generationsübergreifend etwas anbieten wollen und nicht zuletzt, weil Mendelssohn 1839 vor 185 Jahren sein Werk in St. Aegidien persönlich aufgeführt hat“, so Lattau.

Die beiden Konzerte beginnen am Freitag, 27. September, um 19.30 Uhr sowie am Samstag, 28. September, um 18 Uhr in der Kirche St. Aegidien (Ägidienmarkt 12 A). Kartenvorverkauf unter paulus2024.de oder Musikalien Bartels ab 20 €, ermäßigt ab 15 €.

 

Sabine Moser