Glück auf vier Pfoten
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Astrid Goßmann mit Hexe, Beate Busch mit Elli und Stefanie Poser mit Flora (v. l.) gehören zu den frisch ausgebildeten Besuchshundeteams. Hier mit dem Malteser-Stadtbeauftragten Frank Stautmeister und der Ausbildungsleiterin Stefanie Hoffmann (Mitte).
Die Besuchshunde des Malteser Hilfsdienstes in Braunschweig nehmen den einen die Angst und geben den anderen ihre Erinnerung zurück
„Wenn unsere Malteser-Besuchshunde vorbeikommen, sind Kinder, Kranke, Behinderte und Senioren die glücklichsten Menschen der Welt“, sagt Stefanie Hoffmann, Leiterin des Besuchs- und Begleitdienstes. Bereits seit mehr als zehn Jahren sind die sorgfältig ausgebildeten ehrenamtlichen Mensch-Hunde-Teams im Einsatz.
Neu dabei ist Astrid Goßmann aus Stiddien bei Braunschweig mit ihrer knapp vierjährigen Boxerdame Hexe. Das Team ist bereits im Einsatz: Im wöchentlichen Wechsel im Thomae-stift im Sielkamp und einer Tagesförderstätte der Lebenshilfe. Eines der Mädchen der dortigen Gruppe hatte große Angst vor Hunden. „Nach einer Stunde mit Spiel und Spaß hat sie Hexe an die Leine genommen und zum Auto gebracht.“ Der Hund nahm große Rücksicht und ging ganz vorsichtig bei Fuß bis zum Auto.
Das Gespann ist gemeinsam mit Beate Busch und Elli im Einsatz. „Wir sind schon das Highlight, wenn wir mit den Hunden reinkommen“, freut sich Goßmann. Sie kam durch ihre Tochter auf die Idee mit der Besuchshundeausbildung, die Hexe als sehr verträglich und belastbar einschätzt. Ihre Tochter weiß, wovon sie spricht, gehörte sie doch selbst mit ihrem kleinen Struppi zu den allerersten Besuchshundeteams.
Beate Busch aus Vechelde war im Besuchsdienst bereits von 2015 bis 2021 mit Lotta aktiv. Im Hauptberuf Lerncoach an der Ostfalia-Hochschule in Wolfenbüttel, geht ihr ehrenamtlicher Dienst nach dem Tod von Lotta nun mit Elli – der Havaneserhündin ihres Sohnes Leevi – weiter. Für Elli ist in der Tagesförderstätte mit jungen Erwachsenen Streicheln, Kuscheln und Füttern angesagt. „Wir werden auch in die JVA gehen und schauen, wie es da ist mit einem kleinen Hund. Elli ist vier Jahre alt und zurzeit der kleinste Hund in Braunschweig“, erzählt Busch.
„Flora ist mein zweiter Hund“, sagt Grundschullehrerin Stefanie Poser über ihre zweieinhalbjährige Mini-Australian-Shepherd-Hündin. Den Rat zur Ausbildung bekam sie von ihrer Trainerin in der Hundeschule. Die beiden sind einmal im Monat in der Justizvollzugsanstalt in Wolfenbüttel im Einsatz. „Ich habe schon das Gefühl, dass die Insassen die Treffen sehr genießen, vor allem diejenigen, die früher selbst einen Hund hatten.“ Daneben ist der regelmäßige Besuch in einem Altenheim in Planung.
Die drei Teams haben eine halbjährige Ausbildung hinter sich, vor ziemlich genau einem Jahr waren die Eignungstests. „Der überwiegende Teil der Tiere hat den Test nicht bestanden“, erläutert Hoffmann und betont, wie wichtig es ist, dass die Tiere Spaß daran haben. „Stellen Sie sich vor, ein Hund kommt mit seinem Herrchen in einen Raum mit zehn Menschen, die ihn alle anstarren. Das ist etwas ganz Unangenehmes für die meisten Hunde. Tiere, die in dieser Situation mit dem Schwanz wedeln und auf die Leute zugehen, die suchen wir“, sagt die Hundetrainerin eindringlich.
Zwölf Mensch-Hunde-Teams sind zurzeit im Einsatz. Momentan suchen die Malteser wieder Interessenten für einen neuen Lehrgang. Bei einem Infoabend geht es dann um Erwartungen an Hundeführer und Hund.
Weitere Infos und Anmeldung: www.besuchshunde-braunschweig.de oder stefanie.hoffmann(ät)malteser.org
Sabine Moser
