Endlich Alltag

Neustart der Jugendarbeit: Gruppenstunden finden wieder statt und die Planungen für die Sommerferien laufen wie hier bei den Pfadfindern der Dominikanerpfarrei in Braunschweig auf Hochtouren.

Die Pfadfinderleiter des Stammes Martin Luther King der Gemeinde St. Albertus Magnus haben in Sommerferien einiges vor. Gruppenstunden der vier altersmäßig aufgeteilten Gruppen laufen seit Mitte Mai wieder und auch Sommerlager sind 2021 angesagt - gruppenweise im kleinen Format und nicht als großes Lager versteht sich.

„Wenn man es so verantwortlich machen kann, ist das gut. Und wenn es nur zwei, drei Monate wären, in denen Jugendarbeit möglich ist, ist es trotzdem für die Kinder und Jugendlichen unglaublich wichtig“, findet Holger Ewe. Ewe ist Geschäftsführer des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend in Braunschweig und sorgt auch dafür, dass die ehrenamtlichen Jugendleiter der Löwenstadt immer auf dem aktuellen Stand der Corona-Regelungen sind.

Auch Philipp Ranitzsch, Alex Moß, Magnus Maschkowitz und Peter Peiner,vier Jugendleiter im Alter zwischen 17 und Anfang 20, haben erfahren, wie wichtig die Gemeinschaft für Ihre Gruppen ist und nicht zuletzt für sie selbst.

„Vor einem Monat hatten wir einen Aktionstag im Essehof mit den Wölflingen, also den jüngsten Pfadfindern“, berichtet Magnus, der gemeinsam mit Alex diese Gruppe leitet. Am Eismann seien die Kinder singend vorbei gelaufen. „Eis hatten sie das ganze letzte Jahr, aber sie konnten nicht mit 20 Leuten singend durch den Wald rennen.“

Peter ist aufgefallen, dass Druck und Last bei den Mädchen und Jungen abgefallen ist. „Ich merke es auch an mir selbst. Es ist sehr stressig, im Lockdown zu sein.“ Auf einmal fängt alles wieder an, beschreibt der 17-Jährige: Schule und Gruppenstunden. Das sei auch stressig, aber halt sehr schön. „Das Gefühl von Alltag, das ist etwas ganz Besonderes“, sagt der Rover (Pfadfinder ab 16 Jahren) und Messdienerleiter. „Während des Lockdowns sind wir mit den Kindern und Jugendlichen über Videokonferenzen sehr regelmäßig in Kontakt geblieben“, berichtet Philipp. „Trotzdem habe ich gemerkt, wie wichtig die ungezwungene Zeit mit Gleichaltrigen beim Wikingerschach oder Ballspielen ist.“ Philipp ist Leiter der 13- bis 15-Jährigen.

Bei den Online-Gruppenstunden waren lange nicht alle Kinder dabei, in Präsenz haben die Gruppen ihre ursprüngliche Stärke wieder erreicht. Auf Videokonferenzen haben die vier Jugendleiter eigentlich keine Lust mehr. Sie planen jetzt Pfadfinderlager – nicht Online-Spiele. „Mit den Wölflingen wollen wir im Sommer vier Tage in ein Lager fahren. Wir haben einen Zeltplatz an einem Badesee ausgesucht“, berichtet Alex voller Vorfreude. „Einen Tag wollen wir wandern gehen, planen einen Aktionstag, einen Badetag und gehen auf einen großen Abenteuerspielplatz“, erläutert Magnus.

„Die Jugendarbeit ist wenig eingeschränkt, vor allem im Freien. Das passt zu den Pfadfindern“, ergänzt Ewe. Philipp war mit seiner Gruppe bereits über Pfingsten im Elm unterwegs, eine Woche im Sommer ist noch in der Mache.

„Mit den Rovern wird es ziemlich cool, da wollen wir in den Sommerferien in ein Heuhotel fahren“, berichtet Peter. „Ich freue mich auf das Gefühl von Gemeinschaft. Am Lagerfeuer singen ist eine ganz andere Art von Leben.“

 

Sabine Moser