Braunschweiger Messdiener produzieren Kloster-Podcast

Die Gottesdienste fehlten – und so kamen vier Messdiener von St. Albertus Magnus auf die Idee, einen Podcast zu produzieren. Und der kommt gut an.

Etwas Klosterfeeling in die Häuser zu bringen, war und ist das Anliegen von vier Messdienern der katholischen Gemeinde St. Albertus Magnus im Braunschweiger Univiertel. Almuth Schöwel (19), Stefan Peiner (23), Magnus Maschkowitz (16) und Maximilian Gerdesmann (20) haben den Podcast „Bis das Kloster klingt“ zu Beginn des Corona-Lockdowns ins Leben gerufen.

Inzwischen haben sie zahlreiche E-Mails mit ganz viel positivem Feedback erhalten. „Wir sind auf die Idee gekommen, weil uns allen der Gottesdienst gefehlt hat“, sagt Magnus. „Das Besondere an unserem Podcast ist, dass er aus St. Albertus Magnus kommt und für die Gemeinde sind die Patres und die Orgel etwas sehr Vertrautes“, findet Almuth.

In regelmäßigen Abständen nehmen die jungen Leute seit Mitte März Predigten und Andachten auf, unterstützt werden sie dabei auch von Musikern aus der Pfarrei. „Wenn wir einen Aufnahmetermin haben, dann kommen die Patres gestaffelt“, erläutert Stefan. Dazu haben sie die Bücherei zum Tonstudio umgebaut. Mit Mikrofonen unterstützt das Förderprogramm „Generation hoch drei“ dieses Projekt.

Vieles an Planung und Absprachen passiert aber auch im Homeoffice. „Wir machen den Podcast, weil es für uns eine Möglichkeit ist, mit den Menschen unserer Gemeinde noch in irgendeiner Form von Beziehung zu sein“, beschreibt Pater Hans-Albert Gunk das Anliegen der Braunschweiger Dominikaner während des Lockdowns. Seit Pfingsten werden in seiner Gemeinde wieder Wortgottesdienste gefeiert. Trotzdem gibt es die Predigten weiterhin online als Podcast. Einigen seien Gottesdienste noch zu risikoreich, erklärt der Prior. „In unserer Gemeinde sind ja zwei Menschen am Corona-Virus gestorben. Das beschäftigt viele“, sagt der Geistliche eindringlich.

Beim Schreiben seiner Predigten hat er immer seine Gemeindemitglieder vor Augen „und so ein inneres Gegenüber.“Die jungen Leute investieren viel Zeit in das Online-Angebot. „Es ist eine Herzensangelegenheit, in Stunden könnte ich unseren Einsatz gar nicht so richtig ausdrücken“, beschreibt Maximilian.

Überwältigt ist das Team von dem vielen positiven Feedback. Sie erfuhren, dass ganze Familien vor dem Rechner sitzen und sich gemeinsam die Predigt anhören und wie auch manch ältere Leute ihre Schwierigkeiten mit dem Internet überwinden. „Eine Frau hat geschrieben, dass sie immer ihre Mutter anruft und ihr den Podcast am Telefon vorspielt“, erzählt Almuth.

Rechtzeitig zur Vorabendmesse samstags um 18 Uhr wird der Podcast hochgeladen und ist unter www.dominikaner-braunschweig.de, Spotify oder Youtube abrufbar. Neben diesem Angebot haben die Jugendlichen mittwochs den Podcast „Krise reimt sich nicht auf Kloster“ im Angebot. Hier werden verschiedene Gemeindemitglieder zur aktuellen Situation und den Aktivitäten in der Gemeinde interviewt. Ideen, Kritik und Tipps erreichen die Messdiener unter: messdiener.podcast@gmail.com

 Sabine Moser