Braunschweiger Kinder erleben eine Woche voller Abenteuer

Mädchen und Jungen testen ihr Können beim Bogenschießen und erleben spannende Ferien beim BDKJ.

Thore (9) macht es richtig Spaß: „Ich habe mir das Bogenschießen viel schwerer vorgestellt.“ Der Junge ist ganz begeistert, dass er stets die Zielscheibe getroffen hat – wenn auch meist an den Rand. Mit hoher Konzentration und sichtlich großer Freude ist auch der siebenjährige Fabian bei der Sache. Leon (10) platzt fast vor Stolz: „Ich habe heute schon mit einem Pfeil ins Rote getroffen, dabei habe ich vorher noch nie mit einem Bogen geschossen.“ Bei diesen Zielscheiben markiert der rote Bereich nämlich die Mitte. Auf dem Aktivspielplatz Schwarzer Berg in Braunschweig trafen sich eine Woche lang 22 Mädchen und Jungen mit ihren zehn ehrenamtlichen Betreuern zum diesjährigen Ferienprogramm des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Das Motto war „Eine Woche voller Abenteuer“. Mit im Boot des inklusiven Programmes ist seit einigen Jahren die Lebenshilfe. Die Hälfte der Sechs- bis Zehnjährigen waren Kinder mit Beeinträchtigungen.

„Die gemeinsamen Ferien der Kinder sind mir sehr wichtig“, sagt Sabine Richter. Sie leitet den familienunterstützenden Dienst bei der Lebenshilfe in Braunschweig. Zu ihrem Aufgabenbereich zählt auch die Feriengestaltung in Hinblick auf Inklusion. „Ziel sind Spaß und tolle Ferien für alle“, meint Richter. „Außerdem wird das Wir-Gefühl gestärkt, so entstehen schnell neue Freundschaften“, ergänzt Sascha Wieczorek vom BDKJ. Er leitet das erlebnispädagogische Programm „ker-mit“ des katholischen Verbandes. „Ohne die Ehrenamtlichen wäre das Angebot gar nicht möglich“, sagt Wieczorek. Auch von der Lebenshilfe sind Ehrenamtliche dabei. Meist seien es angehende Sozialarbeiter, aber auch künftige Juristen oder Ingenieure waren schon mit im Team. Eigens für Rollstuhlfahrer haben die Stadt Braunschweig und die evangelische Jugend vorsorglich einen Steg durch das Gelände des Spielplatzes gelegt. „Aber diesmal war gar kein Rollifahrer dabei“, so Wieczorek. „Wir freuen uns, dass die Woche überhaupt stattfinden durfte“, betont er.

Die Entscheidung kam wegen der Corona-Pandemie erst kurz vor Ferienbeginn. „Den Kindern hat der soziale Kontakt sehr gefehlt“, findet der Erlebnispädagoge. Da kamen die spannenden Abenteuer für die Mädchen und Jungen gerade richtig. Neben Bogenschießen stand die Fahrt mit einem selbstgebauten Floß auf der Oker und Kistenklettern und auf dem Programm. Außerdem kochten die Kinder am offenen Feuer und konnten auf Bäume klettern.

„Unabhängig von Corona sind die Angebote für die Kinder nicht alltäglich. Auf Bäume klettern und Paddeln macht man nicht nebenbei. Und alle dürfen es machen – ob mit oder ohne Beeinträchtigung“, erläutert der Pädagoge.

Sabine Moser