Auf den Alltag vorbereitet
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Die Ukrainerinnen feiern mit ihrer Lehrerin Irina Prigozhina (rechts) und Souad El Oumari (4.v.r.) von der Migrationsberatung der Caritas ihren Abschluss.
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Sechs Wochen haben die Jugendlichen mit Marvin Attivi Dansou (Mitte) deutsche Vokabeln für Alltagssituationen gebüffelt.
Als Dankeschön für alle ukrainischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Sprach-Orientierungskurs feierte die Caritas Braunschweig mit Würstchen vom Grill und Zuckerwatte ein buntes Abschlussfest im Grünen vor dem Jugendcafé St. Cyriakus in der Weststadt.
„Wir wollen für die Neuangekommenen Orientierungshilfe geben und Grundkenntnisse der deutschen Sprache vermitteln“, sagt Julian Pelka zur Zielsetzung der sprachlichen Orientierungskurse. Pelka leitet den Jugendmigrationsdienst des Wohlfahrtsverbandes in der Löwenstadt. Beide jetzt zu Ende gegangenen Kurse wurden finanziell von der Bürgerstiftung Braunschweig gefördert.
Seit Mitte Mai haben die ukrainischen Frauen und Jugendlichen hier sechs Wochen lang in zwei getrennten Kursen grundlegende Vokabeln für Alltagssituationen wie Begrüßung, Einkaufen, Hobbys und Freizeit gelernt, Grammatik geübt und Texte gelesen. Alle waren hochmotiviert.
Dabei haben die jungen Leute zwischen 14 und 27 Jahren zweimal pro Woche mit Marvin Attivi Dansou, einem Lehramtsstudenten für Deutsch und Geschichte der TU Braunschweig, den Grundwortschatz gelernt. „Man hat gemerkt, dass sie gern Deutsch lernen, es gab keine Lehrer-Schüler-Distanz“, freut sich ihr junger Lehrer. „Im Kurs herrschte eine gute Arbeitsatmosphäre, alle unterstützten sich – trotz der großen Altersspanne“, beschreibt Lydia Sternol vom Jugendmigrationsdienst.
Ihre Mütter und Großmütter übten dreimal in der Woche Deutsch. „Besonders cool fanden wir, wie die Lehrerin die Informationen rüberbrachte“, loben die Frauen ihre Lehrerin Irina Prigozhina.
Sie kommen aus großen Städten wie Charkiw, Kiew oder Iwano-Frankiwsk und haben in der Ukraine alle einen qualifizierten Beruf ausgeübt. Darunter sind eine Buchhalterin, eine Fotografin, die Inhaberin eines Bekleidungsgeschäftes, außerdem zwei Zahnärztinnen, die beide eine eigene Praxis in Charkiw hatten. Nach ihrer Flucht aus der Ukraine leben die 16 Frauen und Kinder seit Mitte März im Pfarrhaus von St. Cyriakus mit großer Unterstützung der Gemeinde. St. Cyriakus war eine der ersten Pfarreien im Bistum, die Gäste aus der Ukraine aufgenommen hat.
Die Caritas sieht den Orientierungskurs ganz klar als Überbrückung zum Integrationskurs, auf den fast alle der Ukrainerinnen noch warten müssen. Souad El Oumari vom Migrationsdienst der Caritas hat die Frauen beim Antrag dafür unterstützt.
Sabine Moser
