Solwodi-Gründerin Schwester Lea Ackermann zu Gast in Braunschweig

Vor voll besetzten Reichen in der Braunschweiger Buchhandlung Graff las Schwester Lea Ackermann am 20. Februar aus ihrer Biographie "Der Kampf geht weiter. Damit Frauen in Würde leben können." An dem Abend stellte sich die 81-Jährige auch den zahlreichen Fragen aus dem Publikum.

Die Ordensfrau gründete 1985 in Kenia ihr Hilfswerk für Frauen in Not SOLWODI (Solidarity with Women in Distress). Längst international verbreitet, unterhält die Organisation allein in Deutschland 18 Beratungsstellen und etliche Schutzwohnungen für Frauen und Mädchen, die in Deutschland zwangsverheiratet werden sollen, denen Beschneidung droht oder die von Menschenhändlern hierher verschleppt und zur Prostitution gezwungen werden. Auch weibliche Flüchtlinge wenden sich oft an Solwodi. Häufig sind es jung verheiratete Frauen in arrangierten Ehen, die Gewalt in der Beziehung erfahren. Eine der Beratungsstellen in Deutschland liegt im Bistum Hildesheim, in Braunschweig.

Besonders vehement tritt die promovierte Pädagogin für ein generelles Sexkaufverbot in Deutschland ein, dazu läuft im Moment eine Unterschrifteinkampagne. Lea Ackermann differenziert längst nicht mehr zwischen Prostitution und Zwangsprostitution, da es sich ihrer Erfahrung nach immer um Formen des Zwangs handelt: „Keine Frau macht so etwa freiwillig.“ Das steht für sie außer Frage.

Die Buchhandlung Graff unterstützt die Ordensfrau. „Wir werden die Eintrittsgelder an Solwodi Deutschland spenden,“ sagte Joachim Wrensch, Geschäftsführer der Buchhandlung.

Biographie Lea Ackermann, Michael Albus: Der Kampf geht weiter. Damit Frauen in Würde leben können, Patmos-Verlag, 15 Euro, ISBN 978-3-8436-0884-8.

Weitere Infos: www.solwodi.de

 

Sabine Moser