Sanierung nach gut 60 Jahren
Fußboden, Kabel, Lautsprecher – alles kommt neu. Wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten in der Kirche St. Gereon in Vechelde werden Gottesdienste bis zum 1. Advent im Gemeindehaus gefeiert.
Ein großer Container mit alten rötlichen Fliesen steht vor St. Gereon, die Stationen des Kreuzwegs und die Orgel in der Kirche sind staubgeschützt in Folie verpackt, Kabelrollen türmen sich. Die Kirche in Vechelde ist momentan eine große Baustelle. Künftig wird die Kirche einen grauen Boden aus Feinsteinzeug haben, dazu eine neue Glastüranlage.
„An einigen Stellen ragten die Fliesen mehrere Zentimeter nach oben und auch der Estrich war nicht mehr in Ordnung“, sagt Ludger Koenders vom Kirchenvorstand über den maroden Bodenbelag, der an einigen Stellen Wellen schlug. Es sei mehr als nötig gewesen, den ursprünglichen Fußbodenbelag in der 1955/56 erbauten Kirche auszutauschen. Bei dieser Gelegenheit werden auch Kabel verlegt – notwendig für die neue Lautsprecheranlage, die die Akustik in der Kirche verbessern soll. Und für alle Fälle kommt auch noch ein weiteres Kabel für eine mögliche Videoübertragung mit in den Boden. Vor den Arbeiten des Fliesenbetriebes aus Sachsen-Anhalt halfen einige Gemeindemitglieder, die fast 30 schweren Kirchenbänke herauszutragen. „Zum Teil wurden sie mit einem Hänger in eine Scheune transportiert“, erläutert Koenders. Der Rest befindet sich wie der Marienaltar an verschiedenen Stellen der Gemeinde.
Wenn alles nach Plan läuft, feiert der Kirchort St. Gereon ab dem 1. Advent seine Messen wieder in der Kirche und nicht mehr wie im Moment im großen Saal des Gemeindehauses. „Es gibt Kosten für den Architekten und den Fußboden in Höhe von insgesamt 80 000 Euro und etwa 10 000 Euro für die neue Glastüranlage“, erklärt Koenders. Die neue Tür war nötig geworden, „weil wir seit September offiziell Pilgerstation auf dem Braunschweiger Jakobsweg sind.“ Zu den Türen und dem Architektenhonorar gibt es einen Zuschuss aus Hildesheim. Den Fußboden finanziert St. Gereon aus Kollekten, Spenden und einem Zuschuss des Fördervereins des Kirchortes. „Wir werden aber noch etwas länger sammeln müssen, bis wir alles zusammen haben“, sagt Koenders.
Künftig trennt eine Glastüranlage den Vorraum vom Kirchenschiff ab. Hier wird eine Stele aus Eiche – ausgestattet mit Stempel und Stempelkissen für den Pilgerpass – stehen. „Der Pilger kann so in den Vorraum der Kirche gelangen und durch die Glastür einen Blick in die Kirche werfen. Das über 60 Jahre alte Gotteshaus hat noch mehr Sanierungsbedarf: So ist für das kommende Jahr ein neuer Innenanstrich geplant; ein Riss im Turm wird zur Schadensbegrenzung bereits jetzt provisorisch ausgebessert.
Sabine Moser