Lukas Lattau ist neuer Kirchenmusiker in St. Aegidien
Der 30-Jährige bringt Erfahrungen aus der Hildesheimer Dommusik mit. Er übernimmt die lokalen Aufgaben seines Vorgängers Bernhard Schneider in Braunschweig.
Bereits mit sechs Jahren macht Lukas Lattau seine ersten Spielversuche am Klavier. Mit 14 Jahren wechselte er zur Orgel: „Ich fand dieses Instrument von Anfang an cool, weil es von ganz leise und sanft bis zu brutal und laut werden kann.“ Lattau kommt aus einer kirchlich geprägten Familie, er erhielt Orgelunterricht beim Hildesheimer Domkantor Dr. Stefan Mahr und sang bis zu seinem Abitur 2010 in der Bischofsstadt in den Chören der Dommusik.
Die anschließende Ausbildung zum Rettungsassistenten und sein Studium der Humanmedizin in Homburg sieht er als Zwischenstation. Der junge Mann ist von der Kirchenmusik nicht losgekommen. Auch seine Leitung des Universitätschors in der saarländischen Stadt half nicht. „Kirchenmusik ist eine der schönsten Arten, Emotionen und eine Verbindung zu Gott auszudrücken“, beschreibt der Katholik. Mit Worten sei das nur schwierig zu umschreiben.
Von 2016 bis 2021 ist Lattau Assistent der Musiker am Hildesheimer Dom bevor er im August 2021 Kirchenmusiker in der katholischen Hauptkirche mit kirchenmusikalischem Schwerpunkt in Braunschweig wird. „Es tut gut, zu merken, dass es in der Gemeinde auch nebenberufliche Kirchenmusiker gibt, die Lust haben etwas zu tun“, findet Lattau. Parallel zu den Tätigkeiten in St. Aegidien führt er sein Kirchenmusikstudium an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover fort.
Zu seinen Aufgaben zählt neben dem Orgelspiel bei Konzerten und während der Gottesdienste die Arbeit mit den zahlreichen Chören. „Ich probe in der Woche mit knapp 150 Leuten“, sagt der Musiker mit spürbarer Begeisterung. Nach den Sommerferien ging es nach langer coronabedingter Pause mit sechs Chorgruppen wieder los. Er selbst leitet den Jugendchor Pueri Cantores, den Singschul- sowie den Münsterchor. Daneben proben zwei Kinderchorgruppen und die Choralschola unter anderer Leitung.
Die Chöre bieten regelmäßig in Konzerten und Gottesdiensten ein breites musikalisches Spektrum vom Gregorianischen Choral bis zur Moderne. „Viele Chorsänger sind wiedergekommen, sie freuen sich das es weitergeht nach der Coronapause und haben eine richtige Sehnsucht zu singen. Mit den Abständen sind die Proben nicht ganz einfach, aber die Gruppen wachsen daran“, so beschreibt er seine Erfahrungen. Geprobt werde nach den 3G-Regeln. Einige neue Stimmen seien auch dazu gekommen. „Das macht Lust zu planen. Für Weihnachten stehen einige Ideen im Raum und größere Projekte fürs kommende Jahr.“
Ein Hauptaugenmerk möchte der Kirchenmusiker auf den Nachwuchs legen, da wegen der Pandemie zwei Jahrgänge der Kleinsten nicht zum Singen gekommen sind. „Corona weggedacht, möchte ich eine Kirchenmusik etablieren, wo jeder die Möglichkeit hat, mitzumachen“, beschreibt der 30-Jährige und freut sich über alle neuen Stimmen.
Wer Lust hat mitzusingen – beim Schnupper- und Einsteigerchor bis zum Konzertchor mit hohem Leistungsanspruch –, kann sich unter der Homepage www.kirchenmusik.sanktaegidien.de über die verschiedenen Chorgruppen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene informieren oder unter kirchenmusik(ät)staegidien.de mit Lukas Latau in Kontakt treten.
Sabine Moser