Kirchen in neuem Glanz

St. Marien und St. Bernward feierten

Pünktlich zum 1. Advent wurden sie fertig, die St.-Marien-Kirche in Braunschweig und die St.-Bernward-­Kirche in Groß Ilsede. Durch die neue Innenraumgestaltung wollen die beiden Pfarrkirchen noch einladender sein. Auffällig sind helle Farben, neue Fenster in Ilsede und ein einmaliges Textband in Braunschweig.

 Mit feierlichen Gottesdiensten öffneten nach über einem halben Jahr Bauzeit St. Marien in Braunschweig-Querum und St. Bernward in Groß Ilsede wieder ihre Türen. In beiden Kirchen gab es einiges Neues zu entdecken.

So fallen in St. Marien direkt die goldfarbenen Lettern auf dem Kirchenboden ins Auge. Links vorn beginnt das kunstvolle Textband mit einer Passage des Magnificats: „Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.“ Der Lobgesang Mariens wurde aufwendig mit Sandstrahltechnik in die Terrakottafliesen eingefräst und umarmt nun regelrecht die Stuhlreihen im Kirchenraum – und damit die Gottesdienstgemeinde.

Über die Jahrzehnte wurde die Kirche immer dunkler. „Ziel war es nun, dem Kirchenraum eine einladende, helle und offene Gestalt zu geben“, sagte Gemeinde­pfarrer Bernward Mnich. Außerdem solle sie besser als Marienkirche erkennbar sein. Deswegen wurde nach dem Entwurf der chilenischen Künstlerin Lilian Moreno Sánchez nicht nur das Textband, sondern auch eine gebogene Wand verwirklicht, an der die kleine Marienfigur der Kirche aus dem 13. Jahrhundert einen sichtbaren Platz bekommen hat.St. Bernward wurde ebenfalls heller gestrichen und insgesamt von den Farben her freundlicher gestaltet. Das Gotteshaus strahlt nun hell im Licht der neuen farbigen Fenster im Hauptschiff. Moreno Sánchez war auch hier am Werk. Die von ihr gestalteten Kirchenfenster zu den Themen Passion und Auferstehung nahm die Gemeinde bei der gut besuchten heiligen Messe, die Bischof Michael Wüstenberg mitfeierte, wieder in Besitz. Mit ihren Bildern will die Künstlerin die Sehnsucht nach Hoffnung und nach Trans­zendenz darstellen. Gefertigt wurden die Kunstwerke technisch aufwendig in der Glasmanufaktur Peters im Atelier in Neuenbeken bei Paderborn. „Die Gemeinde sitzt und steht jetzt zwischen Tod und Auferstehung. So ist es im Leben: Wir stehen auch zwischen Tod und Leben“, sagt Gemeindepfarrer Thomas Mogge.

Auch die St.-Bernward-Kirche wurde mit neuer Lichttechnik ausgestattet. Aus der ehemaligen Taufkapelle wurde ein Ort des Gebets. Im Eingangsbereich wurde ein Raum geschaffen, der tagsüber geöffnet ist, das rechte Seitenschiff eignet sich nun gut für Werktagsgottesdienste und als Taufkapelle.

In beiden Gemeinden des Dekanats Braunschweig herrscht große Freude über die gut verlaufene Sanierung und Neugestaltung. Zahlreiche Gemeindemitglieder nutzten nach den Gottesdiensten die Gelegenheit, ihre Kirche neu zu entdecken. Gut unterstützten sie bereits die Baumaßnahmen: In St. Marien durch Stuhlpatenschaften und in St. Bernward durch die symbolische Übernahme eines Fenstersegmentes.

 

Sabine Moser

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