Gemeinschaft erleben beim interaktiven Gottesdienst
Die Gemeinde St. Marien in Braunschweig-Querum will mit ihren Online-Gottesdiensten Nähe schaffen.
„Es ist schön, wenn man mit Leuten, die man kennt, Gottesdienst feiern kann. Da fühle ich mich zu Hause“, berichtet Gabriele Pohl (60) begeistert über ihre Erfahrungen mit den Online-Gottesdiensten in ihrer Gemeinde St. Marien. Die 60-Jährige war vor Corona als Lektorin und bei der Vorbereitung von Kindergottesdiensten in der Querumer Pfarrgemeinde sehr aktiv, besucht aber wegen Familienmitgliedern mit erhöhtem Risiko im Falle einer Corona-Infektion im Moment keine Präsenzgottesdienste.
„Gefallen hat mir, dass am Anfang alle eine Kerze anzünden und sie in die Kamera halten. Es ist ein schönes Zeichen, dass jetzt in Gemeinschaft ein Gottesdienst beginnt“, findet Gabriele Pohl. Gut fand sie beim Gottesdienst in Form einer Videokonferenz auch, dass man an bestimmten Stellen seine Gedanken mit der Gruppe teilen oder eine Fürbitte formulieren kann, es aber nicht muss. Außerdem, dass Liedtexte eingeblendet werden und dass man vom heimischen Sofa aus – bei ausgeschaltetem Mikro – lauthals mitsingen kann.
Dabei hatte Gabriele Pohl anfangs Bedenken, ob das mit der Technik klappt: „Dadurch, dass alles gut organisiert wurde und man ein paar Tage vor dem Gottesdienst mit dem Gemeindereferenten Stefan Hain schon mal eine Videokonferenz üben konnte, war das kein Problem.“ Die Idee zum interaktiven Gottesdienst ohne Ansteckungsrisiko entstand bei einer Pfarrgemeinderatssitzung. Kurz darauf trafen sich Andrea Hoffmann, Tanja Pohl, Manuela Sehrt-Oppermann, Karin Schott und Gemeindereferent Stefan Hain online zur Vorbereitung. „Auf neue Art und Weise den Glauben entdecken und miteinander teilen“, beschreibt Hain ihr Ziel. Durch Beten, Nachdenken, Singen, sich austauschen und dabei ein Stück Verbundenheit und Gemeinschaft erleben, wollen sie dies erreichen.
Die Erfahrungen des Teams und Rückmeldungen durch die Gemeinde sind bisher recht positiv – selbst von Gemeindemitgliedern, die modernen Medien gegenüber ganz kritisch eingestellt seien, so Sehrt-Oppermann. „Ich war am Anfang neugierig-skeptisch. Weil sich viele beteiligt haben, entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, und es war für mich auch sehr andächtig“, beschreibt Tanja Pohl. „Man gestaltet etwas gemeinsam und erlebt es dann zusammen“, differenziert Hoffmann. Für Schott ist es ein sehr schönes Erlebnis: „Es ist sehr interaktiv und wer möchte, teilt seine Wünsche und Gefühle.“
Zu ihrem nächsten Online-Gottesdienst lädt St. Marien am Sonntag, 25. April, ab 19 Uhr ein – diesmal unter dem Leitwort „Seht, was uns geschenkt ist“. Die Gemeinde möchte allen Mut machen und alle unterstützen, für die eine Videokonferenz eine technische Herausforderung ist.
Deswegen wird die Gelegenheit geboten, am Donnerstag, 22. April, zwischen 11 und 12 Uhr, eine Videokonferenz auszuprobieren. Technische Voraussetzung ist ein digitales Endgerät wie Smartphone, Computer oder Tablet mit Kamera und Mikrofon, auf denen die „Zoom-App“ installiert ist.
Anmeldung und weitere Infos unter (0531) 2141925 oder E-Mail: hain(ät)st-marien-braunschweig.de
Sabine Moser