Braunschweiger Dominikanerkirche steht im Online-Reiseführer

Die Kirche St. Albertus Magnus im Univiertel gehört zu den Meisterwerken modernen Kirchbaus in Deutschland

Für die einen sind Kirchen Zeichen des Glaubens, Orte der Stille und des Gottesdienstes, für andere eher eindrucksvolle Sehenswürdigkeiten, die auch in Reiseführern ihren festen Platz haben.  Moderne Kirchen haben es im Gegensatz zu Bauten aus Romanik, Gotik oder dem Barock bislang jedoch selten in die Reiseliteratur geschafft. Das ökumenisch angelegte Projekt „Straße der Moderne – Kirchen in Deutschland“ des Liturgischen Instituts in Trier will Abhilfe schaffen und präsentiert auf der Internetseite www.strasse-der-moderne.de Meisterwerke des Kirchbaus im 20. und 21. Jahrhundert.

Dort können Interessierte mehr über ausgezeichnete Architektur, Zusammenspiel von Liturgie und Raum sowie bedeutende Kirchenbaumeister erfahren. „Wir wollen zeigen: Auch die modernen Kirchen sind Glaubenszeugnisse einer bestimmten Zeit“, sagt Dr. Andreas Poschmann, Leiter des Projektes.

In diesem Online-Reiseführer ist seit kurzem die Kirche St. Albertus Magnus – von Architekt Hans Joachim Lohmeyer entworfen - des Dominikanerklosters in der Brucknerstraße mit dabei. „Als Reaktionen innerhalb der Gemeinde habe ich Freude und Stolz wahrgenommen“, erzählt Pater Fritz Wieghaus. Er ist  Pfarrer der Dominikanergemeinde.

Dr. Karin Berkemann, Online-Redakteurin beim Projekt, hat den Eintrag über die Braunschweiger Kirche verfasst und sieht als Besonderheit des Bauwerks von 1958, dass die „Kirche und ihre Ausstattung eine bemerkenswerte Brücke zwischen mittelalterlicher Ordenstradition und modernem Neuanfang, zwischen Kloster- und Gemeindenutzung, zwischen Ursprungsgestalt und Neubelebung schlägt.“

Bei der „Straße der Moderne“ arbeiten eine Reihe weiterer Autoren, meist Theologen oder Kunsthistoriker, mit. Moderne Sakralbauten würden so in gut lesbaren, knappen und wissenschaftlich fundieren Portraits vorgestellt, beschreibt Poschmann.

Bei der Auswahl der Kirchen hat das Liturgische Institut Experten aus den Regionen befragt, ein Kuratorium trifft die Wahl. Sortiert nach Himmelsrichtungen geht so allsonntäglich ein neues evangelisches oder katholisches Gotteshaus online. Etwa 150 Sakralbauten wurden seit Juli 2015 aufgenommen, ungefähr 200 sollen es insgesamt werden.

Die Web-Seite lädt zum Stöbern nach bekannten und unbekannten Kirchen ein: Eine Umkreissuche liefert als Ergebnis naheliegender Reiseziele auf einer Karte, daneben ist auch eine Suchfunktion nach Architekt, Weihe/Einweihung oder Ort möglich.

Jubiläumsfest: In diesem Jahr wir die Gemeinde St. Albertus Maguns 60 Jahre alt. Dieses Ereignis wird am 10. Juni, ab 9.30 Uhr mit einem Gottesdienst und anschließendem Pfarrfest gefeiert.

Sabine Moser