Bräuche aus der Heimat werden gepflegt
In St. Cyriakus wird am Sonntag das Jubiläum 40 Jahre Polnische Katholische Mission in Braunschweig gefeiert.
Die Polnische Katholische Mission Braunschweig (PMK) feiert am morgigen Sonntag ihr 40-jähriges Bestehen in St. Cyriakus in der Donaustraße und gleichzeitig ihr Patronatsfest. „Die Mission trägt den Titel ,Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz’“, sagt Pater Henryk Wieczorek.
Pater Henryk ist seit knapp vier Jahren der Pfarrer der hiesigen Mission, zu der neben Braunschweig die Regionen um Goslar, Helmstedt, Wolfenbüttel, Peine, Salzgitter und Wolfsburg gehören. Den Menschen sei wichtig, Bräuche zu pflegen, die mit einer Frömmigkeit aus der alten Heimat verbunden sind, betont der Pfarrer. Der 53-jährige gebürtige Stettiner lebt selbst seit über 20 Jahren in Deutschland.
„Die Messdiener unterhalten sich untereinander in der Sakristei oft auf Deutsch, mit mir und den Eltern sprechen sie Polnisch“, sagt der Geistliche sichtlich stolz über die perfekt zweisprachigen Kinder. Denn auch Integration ist ihm wichtig. Neuankömmlinge werden unterstützt, die Zusammenarbeit mit dem Jugendmigrationsdienst der Caritas läuft gut.
Bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts wurde für die Katholiken aus Polen in Braunschweig kontinuierliche Seelsorge in ihrer Muttersprache angeboten. Ihr Zentrum wurde ab 1973 die Kirche St. Cyriakus in der Weststadt. Unter diesem Dach leben zwei Gemeinden: Die St.-Cyriakus-Gemeinde und die 1977 gegründete PMK, die von Priestern aus der Gesellschaft Christi für die Emigrantenseelsorge betreut wird.
„In Braunschweig kommen jeden Sonntag um 12 Uhr 600 bis 700 Landsleute zum Gottesdienst“, erläutert der Pater. In Wolfsburg seien es etwa 300, in Salzgitter 150. In allen drei Zentren steht auch Religionsunterricht in polnischer Sprache für die Kinder auf dem Programm sowie Chor, Gebetsgruppen, tägliche Heilige Messen und weitere besondere Gottesdienste.
„In die Kirche kommen viele junge Leute und Familien mit Kindern. Das macht wirklich Freude und Spaß“, beschreibt der Geistliche. So werden in der lebendigen Gemeinde pro Jahr etwa 50 Kinder getauft und 30 Mädchen und Jungen auf die Erstkommunion vorbereitet.
„Wenn ich in Polen meine Eltern besuche und dort in meiner Heimatgemeinde Heilige Messe feiere, ist das nicht so. Viele junge Menschen sind ins Ausland gezogen“, erläutert Pater Henryk.
Die 40-Jahrfeier beginnt am Sonntag um 12 Uhr mit einem Gottesdienst, bei dem der Erwachsenenchor der Gemeinde „Soli Deo“ singt. Dazu und dem anschließenden Fest mit einem bunten Programm sind alle Interessierten eingeladen.