Auf dem Weg zur Firmung
50 Jugendliche bereiten sich in der Dominikanerpfarrei St. Albertus Magnus in Braunschweig auf ihre Firmung vor. Den Segen spendet ihnen Mitte September Weihbischof Borgartz - coronagerecht aufgeteilt während drei Gottesdiensten.
Seit Anfang Juni treffen sich Jugendliche immer donnerstagsabends in der Dominikanerpfarrei St. Albertus Magnus zur Firmvorbereitung. „Für den Firmkurs schreibe ich die Jugendlichen an, nicht die Eltern“, sagt Fritz Wieghaus, Pfarrer der Dominikanerpfarrei Albertus Magnus. Für ihn ist die Firmung das Sakrament der Mündigkeit. Insgesamt 50 Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren sind dem Aufruf gefolgt und empfangen Mitte September das Sakrament der Firmung vom Hildesheimer Weihbischof Heinz-Günter Bongartz.
Mit dabei sind auch Cäcilia, Finja, Petros und Jan-Marten. Die 16-Jährigen kennen sich bereits seit der Erstkommunionvorbereitung in der dritten Klasse und sind außerdem größtenteils als Messdiener in der Dominikanerpfarrei aktiv. Ihnen ist die Gemeinschaft wichtig, und auch ihre selbstbestimmte Entscheidung für ihren Glauben. Die Firmung ist eines der sieben Sakramente in der katholischen Kirche, bei dem die Firmlinge das Taufversprechen, welches ihre Eltern und Paten bei der Taufe für sie abgegeben haben, bestätigen.
Cäcilia ist seit vielen Jahren Messdienerin und geht regelmäßig samstagabends in den Gottesdienst. „Mich bestärkt die Gemeinschaft“, sagt sie. „Kirche und Glaube sind für mich schöne Sachen.“ Auch Jan-Marten hat als Messdiener positive Erfahrungen mit dem Glauben gemacht. Petros ist es wichtig, dass der Gemeinschaftsaspekt in der Dominikanergemeinde groß geschrieben wird. Dazu zählen für den Jugendlichen gemeinsame Fahrten oder Filmabende. Außerdem ist dem Oberstufenschüler der Austausch über den Glauben wichtig.
Finja hat lange beim Jugendchor der Gemeinde St. Aegidien – den Pueri Cantores – mitgesungen und positive Erfahrungen in der katholischen Grundschule Edith Stein gemacht. Dass es dort normal war, mit der Klasse zu beten, hat sie gestärkt. „Man muss selbst wissen, was man tut und dahinter auch stehen“, sagt sie über ihre Entscheidung zur Firmung.
Wichtig war den Katecheten Pater Fritz und Nicol Gutenschwager-Krause, bei der Vorbereitung eine Standortbestimmung zu Beginn. „Die Jugendlichen sind mit den Handys losgezogen und haben sich fotografiert, wo sie sich gerade wahrnehmen und sehen. Im Sprung, im Aufbruch, zurückgehalten oder gar gefangen durch Corona hinter einem Zaun“, beschreibt die Katechetin und Religionslehrerin die vielfältigen Motive der Fotos. Nicht nur im Blick auf Corona, sondern auch mit Blick auf ihre Glaubensperspektiven haben sich die jungen Leute ausgetauscht. Außerdem gehörten neben dem Firmritus die sieben Gaben des Heiligen Geistes oder das Glaubensbekenntnis zur Vorbereitung.
Das Thema Wissenschaft contra Glauben war dann ein spezieller Wunsch der Jugendlichen. Deswegen wurde das Filmdrama „Gott ist nicht tot“ aus den USA – ohne das Ende zu zeigen – eingesetzt.
„Im Film geht es darum, dass ein junger Student sich gegen seinen Professor in Philosophie behaupten muss. Der Professor möchte eigentlich attestiert bekommen, dass Gott tot ist“, erläutert die Katechetin. Der Student bekomme jedoch Raum, das Gegenteil zu beweisen. Der Film bot Anlass, kontrovers zu diskutieren und die Firmlinge bekamen die Möglichkeit, ein eigenes Filmende zu konstruieren. „Erstaunlicherweise war eine Gruppe ziemlich nah am Originalfilm dran“, berichtet die Katechetin.
Sabine Moser